Zizia aurea. Umbelliferae.

Botanical name: 

Name: Zízia aúrea Koch. Wiesenpastinak. Französisch: der lateinische Name gebräuchlich; englisch: Meadow parsnip.

Namensursprung: Die Gattung hat ihren Namen nach dem Lehrer J. B. Ziz, der sich um die Flora des mittleren Rheingebietes Verdienste erworben hat; aurea = golden.

Botanisches: Dieses Doldengewächs hat seine Heimat in den atlantischen Staaten Nordamerikas bis Oregon, Texas, Virginia und Nordkarolina. Die Grundblätter sind sehr lang gestielt und ein- bis dreifach gedreht zusammengesetzt. Der eckig gerillte und wenig verästelte Stengel wird bis 60 cm hoch. Die Stengelblätter sind dreizählig oder doppelt-dreizählig fiederteilig. Die kleinen grünlich bis dottergelben Blüten sind zu langgestielten Dolden vereinigt. Die Kelchzähne sind deutlich, die Früchte eirund bis länglich-oval, seitlich abgeflacht, die beiden Fruchthälften besitzen fünf streifenförmige Rippen und große Ölstriemen. Als Standort bevorzugt die Pflanze Flußufer und feuchte Auenwälder, wo sie im Juni und Juli blüht. Das vielfach als Synonym für Zizia aurea angegebene Thaspium aureum ist nach Coulter und Rose ("Bot. Gazette" 1887, S. 134-138) eine von der ersteren ganz verschiedene Pflanze.

Geschichtliches und Allgemeines:

Die ersten ausführlichen Angaben über die Verwendung der Pflanze in der Homöopathie finden sich bei Hale, New. Rem., 1875, und Millspaugh, Am. Med. Plants I, 1887. Da in Nordamerika nach der Pharmakopöe von Boericke und Tafel Zizia aurea unter dem Namen Thaspium aureum im Handel ist, diese aber eine ganz andere Pflanze ist, so wird man, bevor man die Pflanze weiter propagiert, erst feststellen müssen, welche Pflanze die richtige ist.

Wirkung

Rafinesque (Rafinesque, zit. bei Clarke, A Dict. of pr. Mat. med., S. 1611.) erwähnt Zizia aurea als Wundheilmittel, Antisyphilitikum und Diaphoretikum.

In der Homöopathie wird Zizia gegeben bei Chorea (Farrington, Klinische Arzneimittell., S. 66.) und bei Uterusleiden, die durch gesteigerte nervöse und vaskuläre Erregung charakterisiert sind (Clarke, A Dict. of pr. Mat. med., S. 1611.), wie Hystero-Epilepsie (Stauffer, Klin.-hom. Arzneimittell., S. 1017.). Bei Chorea konnte Stauffer (Vgl. 4.) allerdings keinen Erfolg wahrnehmen.

Inhaltsstoffe sind in der verfügbaren Literatur nicht erwähnt.

Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:

Zizia aurea beeinflußt nach Angaben der homöopathischen Schule Neuropathien, die mit Störungen der Sexualsphäre verbunden sind. Chorea (die Bewegungen halten selbst während des Schlafes an, Wechselmittel: Agaricus muscarius), Epilepsie, sexuell bedingte Hysterie und Hypochondrie, Konvulsionen, Ovarialgien (auch intermittierende Neuralgie des linken Ovariums), scharfer Fluor albus, Rückenschmerzen als Uterusreflex sind Indikationen, die den Einsatz dieses besonders für Frauen beliebten Mittels erfordern. Funke nennt Zizia in D 5 noch gegen granulierende Augenliderkrankungen. Als Wechselmittel können Lachesis, Hydrastis und Sepia gewählt werden.

Angewandter Pflanzenteil:

Clarke und Allen bezeichnen die Wurzel als Ausgangsmaterial für die Gewinnung der Tinktur.

Heinigke und Stauffer sowie die amerik. Pharmakopöe von Boericke und Tafel nennen die frische Pflanze. Auch das HAB. läßt zur Gewinnung der Essenz die frische Pflanze (ohne Wurzel) (§ 3) verwenden. Aus der frischen Pflanze mit der Wurzel wird das "Teep" hergestellt.

Dosierung:

Übliche Dosis:
1 Tablette der Frischpflanzenverreibung "Teep" dreimal täglich.
(Die "Teep"-Zubereitung ist auf 1% Pflanzensubstanz eingestellt, d. h. 1 Tablette enthält 0,0025 g Hb. Ziziae aureae c. rad.)

In der Homöopathie:

dil. D 2.

Maximaldosis:

Nicht festgesetzt.

Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, was written by Dr. Med. Gerhard Madaus.