Fraxinus americana. Weiße Esche. Oleaceae.

Botanical name: 

Name: Fráxinus americána L. (= F. ex Nova Anglia Miller, = Carolinensis Wangenh.). Weißesche. Französisch: Frěne d'Amérique; englisch: White Ash; dänisch: Hvid Ask; tschechisch: Jasan americký; ungarisch: Amerikai köris.

Verbreitungsgebiet: In Europa kultiviert und angepflanzt

Namensursprung: Fraxinus ist der alte lateinische Name für die Esche und wird vom griechischen φρ_σσο (phrasso) = umzäunen, abgeleitet, weil der Baum angeblich gute Pfähle zu Palisaden und zur Umzäunung liefert. Esche (althochdeutsch: ask, asch, mittelhochdeutsch: Eesch, Ehsse, Eeisch, altnordisch: ask-r, angelsächsisch: Äse) ist ein uralter Name, der im Altnordischen und Angelsächsischen nicht nur den Baum, sondern den aus seinem Holze angefertigten Speer bedeutet.

Botanisches: Die Weißesche, ein bis zu 12-25 m hoher Baum von geradem Wuchs, ist oft hoch hinauf von Zweigen entblößt. Die Äste sind braun-grau gefärbt, die Knospen fast schwarz bereift. Die großen (bis 30 cm langen) Blätter sind meist dreipaarig gefiedert, unterseits seegrün und wie die Blattstiele vor allem unterseits zuerst zottig behaart und bräunlich, später flaumig und weißlich-grün.

Die Blüten, die vor der Entwicklung hervorbrechen, stehen in gehäuften Rispen und gleichen fast denen unserer einheimischen Esche (Fraxinus excelsior), nur haben sie einen vierteiligen Kelch, der dieser fehlt. Die Frucht, die in einen zungenförmigen Flügel ausläuft, ist hellrötlich bis blaßbraun gefärbt und wird bis zu 32 cm lang. Blütezeit: April bis Mai. Heimat: Nordamerika.

Geschichtliches und Allgemeines:

Fraxinus americana wurde 1723 als Zierbaum in Gärten und Anlagen in Europa eingeführt.

Wirkung

Dragendorff (Dragendorff, Die Heilpfl. der versch. Völker u. Zeiten, S. 524.) nennt die Verwendung der Wurzel gegen Fieber und Hämorrhagie,

Zörnig (Zörnig, Arzneidrogen, Bd. II, S. 92.) die der Wurzel- und Stammrinde gegen Intermittens, Dysmenorrhöe, als Tonikum und Adstringens.

Häufigere Verwendung findet das Mittel nur in der Homöopathie.

Burnett (Burnett, zit. b. Clarke, A Dictionary of Materia medica, Bd. I, S. 791.) bezeichnet das Mittel als das "medizinische Pessar".

Clarke (Clarke, vgl. 3.) fand diese Angabe bestätigt und empfiehlt es bei Uterusaffektionen, insbes. Prolapsus und Tumoren.

Auch Stauffer (Stauffer, Klin. hom. Arzneimittell. S. 475.) nennt die gleichen Indikationen.

Die Rinde enthält u. a. das Glykosid Fraxin, Fraxetin, Tannin und 0,03% äther. Öl (Wehmer, Die Pflanzenstoffe, Bd. II, S. 951.).

Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:

Fraxinus americana wird in der Homöopathie verordnet bei Funktionsund Wachstumsstörungen des Uterusgewebes. Einzelindikationen sind: Prolapsusuteri, Uterustumoren, -fibrome und -myome (bei Myomblutungen hat sich nach Pöller, Gevelsberg, wenn andere Hämostyptika versagten, Fraxinus americana manchmal sehr bewährt) und Fluor albus. Als Tonikum bei Frauenleiden kann Fraxinus americana in Verbindung mit Aletris farinosa gegeben werden.

Angewandter Pflanzenteil:

Dragendorff nennt die Wurzel gegen Fieber und Blutfluß.

Zörnig zieht die Wurzelrinde der Stammrinde vor.

Clarke nennt die Rinde.

Zur Herstellung der Präparate empfehle ich die frische Stamm - und Wurzelrinde. Auch solcher wird auch das "Teep" bereitet. Homöopathische Urtinktur nach dem HAB. Frische Rinde (§ 3).

Dosierung:

Übliche Dosis:
1 Tablette der Frischpflanzenverreibung "Teep" drei- bis viermal täglich.
(Die "Teep"-Zubereitung ist auf 50% Pflanzensubstanz eingestellt d. h. 1 Tablette enthält 0,125 g Cort. Fraxini americanae.)

In der Homöopathie:

dil. D 3.

Maximaldosis:

Nicht festgesetzt.

Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, was written by Dr. Med. Gerhard Madaus.